An mit Honig gebackenen Keksen geht selten jemand vorbei. Doch eignet sich Honig als Zuckerersatz? Ob das Produkt gesünder ist als Haushaltszucker und was hat es mit dem trendigen Manuka-Honig aus Neuseeland auf sich hat, erfährt der Leser in diesem Artikel.
Welche Inhaltsstoffe stecken im Honig?
Honig besteht zu 80 Prozent aus schnell verwertbaren Einfach- und Zweifachzuckern sowie aus langsam verwertbaren Vielfachzuckern. Zudem enthält Honig 17 Prozent Wasser. Die restlichen drei Prozent setzen sich zusammen aus Farb- und Aromastoffen, Vitaminen, Mineralstoffen sowie Aminosäuren.
Bestandteile des HonigsZucker (Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker): Wasser: Vitamine, Mineralien, Farb- und Aromastoffe |
Honig ist nicht gleich Honig
Honig gab es schon im alten Ägypten, und auch im 21. Jahrhundert dient er dem Menschen als Nahrungsmittel. Viele von ihnen verwenden Honig als Zuckerersatz in Tees und Backwaren oder zwischendurch als süße Leckerei.
Früher schätzten ihn die Menschen wegen seiner antimikrobiellen Eigenschaften als Wundauflage. Wer im 21. Jahrhundert, seinen Honig im Supermarkt kauft und ihn zu diesem Zweck nutzt, sollte nicht zu viel erwarten. Diese einzig als Speisehonig brauchbaren Honigsorten …
- stammen aus unterschiedlichen Blüten
- sind in der Zusammensetzung unterschiedlich
- besitzen unterschiedliche Fähigkeiten, Bakterien abzutöten.
Und doch hebt sich eine Honigart als Speisehonig und als Mittel für medizinische Zwecke aus der Masse hervor: der Manuka-Honig.
Manuka-Honig als Speise- und medizinischer Honig
Ärzte schätzen den Manuka-Honig für seine von Studien bestätigten stark antibakteriellen Eigenschaften. Diese resultieren aus dem im Produkt enthaltenen Methylglyoxal (MGO).
Manuka-Honig stammt von einer in Neuseeland und Australien beheimateten Bienenart. In diesen Ländern ist er als Wundversorgungsprodukt registriert. Die dort heimischen Bienen sammeln den Nektar der Blüten des Manuka-Strauchs Leptospermum scoparium. Diesen finden sie in den Bergregionen Neuseelands sowie in Australien.
Gut zu wissen: Der Gehalt an Methylglyoxal ist bis zu hundertmal höher als bei einem Speisehonig aus dem Supermarkt.
Bitte beachten: Medizinischer Manuka-Honig wird zur äußerlichen Anwendung sterilisiert. Deshalb eignet sich zu Speisezwecken selbst gekaufter Honig nicht, um ihn auf Wunden aufzutragen. |
Medizinischen Manuka-Honig erhalten Käufer in sterilisierter Form. Der für Verbraucher in Supermärkten und im Onlinehandel angebotene Speisehonig ist möglicherweise verunreinigt. Um Infektionen zu vermeiden, sollten Verbraucher darauf verzichten, ihn auf Wunden aufzutragen.
- Das Original aus Neuseeland
- Auf Reinheit und Qualität getestet
- Natürlicher und zertifizierter MGO Gehalt
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Vorsicht vor Fälschungen
Manuka-Honig als Speisehonig kostet mit Stand von August 2024 bis zu rund 1.250 Euro für 250 Gramm. Diese Rarität hat dann jedoch einen hohen MGO-Wert von 1500+. Verbraucher erhalten den Honig auch mit Werten von MGO80+ bis zu MGO1500+. Je höher der MGO-Wert ist, desto teurer ist er im Preis.
Dem Original Manuka Honig fehlt ein verlässliches Siegel. Das brachte Fälscher auf den Plan, minderwertige Produkte ähnlich zu gestalten und durch Täuschungen gutgläubige Käufer um ihr Geld zu bringen.
Verbraucher, die sichergehen möchten, dass sie den echten Manuka-Honig als Zuckerersatz zum Verzehr kaufen, achten auf die UMF-Zertifizierung und auf den Anbieter. Dieser sollte Mitglied der „Unique Manuka Factor Honey Association“ sein oder der Australian Manuka Honey Association angehören. Ein weiteres Kennzeichen für die Echtheit ist der Hinweis: „In Neuseeland verpackt.“
Hinweis: Honigprodukte mit einer UMF-Zertifizierung beweisen mit dieser, dass das Produkt zu einer hochwertigen Manuka-Honig-Marke gehört. |
Ist Honig gesünder als Zucker?
Viele Verbraucher verwenden Honig als Zuckerersatz aus geschmacklichen Gründen. Andere Menschen naschen ihn löffelweise – im Glauben, dies sei gesünder, als die mit Haushaltszucker hergestellten Süßigkeiten zu verzehren.
Das Bundeszentrum für Ernährung weist jedoch darauf hin, dass Honig ein kalorienreicher Energielieferant ist. Es empfiehlt, Honig nur in geringen Mengen zu verzehren. Dies unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und warnt vor Übergewicht. Zudem kann Honig ebenso wie Haushaltszucker die Bildung von Karies fördern sowie die Entwicklung der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus.
Wer sollte keinen Honig essen?
Honig als Zuckerersatz oder Brotaufstrich sollten Menschen meiden, die von fruktosehaltigen Lebensmitteln Blähungen oder Durchfall bekommen. Sie leiden möglicherweise unter einer funktionellen Darmstörung – die sogenannte Fruktose-Malabsorption. Ebenso empfiehlt sich Menschen mit einer Fructose-Intoleranz, Honig stehenzulassen.
Eltern sollten an ihren Kindern im Säuglings- und frühen Kleinkindalter keinen naturreinen Honig verfüttern. Er kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten. Der Darm der Säuglinge und Kleinkinder ist nicht ausgereift. Auch der empfindliche Darm von Menschen mit schwachem Immunsystem begünstigt, dass sich das Bakterium im Darm ansammelt. Dort produziert es lebensbedrohliche Gifte. Deshalb sollten diese Menschen auf den Verzehr von naturreinem Honig verzichten.
Noch zu Anfang des 21. Jahrhunderts war klar, dass Diabetiker Honig meiden sollten. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse widersprechen dem alten Glauben. Nach den Ergebnissen von Studien wirkt sich Honig positiv auf das Gewicht sowie auf den Cholesterinspiegel aus.
Es kann zudem den Nüchternblutzucker senken. Die empfohlene Verzehrmenge beträgt 40 Gramm oder 1,5 bis 2 Esslöffel Honig am Tag. Wissenschaftler erforschen ebenfalls die Wirkung von Honig auf das Herz und das Gehirn.
Fazit
Honig als Zuckerersatz zu verwenden, hat im Vergleich mit Haushaltszucker keine Nachteile. Zu beachten ist dabei, dass Honig süßer ist und weniger Kalorien hat. Es empfiehlt sich, ein Drittel weniger beim Backen zu verwenden. Nachteile gegenüber Zucker hat Honig nicht. Ob dieser dem Menschen gesundheitliche Vorteile bringt, ist nicht abschließend geklärt.
Foto: © nataliazakharova / stock adobe
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