Manuka Honig – Warum ist er so viel teurer als handelsüblicher Honig?

Steigt das Interesse für Honig, landet man über kurz oder lang beim Manuka Honig und schaut verwundert auf den Preis. Zwischen 70 Euro und 200 Euro pro Kilogramm sind fällig. Manuka Honig, welcher aus Neuseeland stammt, ist der Porsche unter den Honigen.

Der Manuka Honig wird aus der neuseeländischen Manuka-Pflanze gewonnen und hat einen besonders hohen Methylglyoxal Gehalt. Dieser Stoff ist für seine antibakterielle Wirkung bekannt. Wird der Nektar zur Honig im Darm der Biene umgewandelt, wird dabei Methylglyoxal freigesetzt.

Was ist Methylglyoxal?

Methylglyoxal ist eine Carbonylverbindung. In geringsten Mengen ist dieser Stoff in nahezu allen Lebensmitteln enthalten. Laut Wissenschaftlern ist Methylglyoxal an bestimmten Abwehrmachanismen im Körper beteiligt. In der Natur entsteht Methylglyoxal beim Abbau von Kohlenhydraten während des Glycose Prozesses.

Methylglyoxal ist in verschiedensten Qualitätsstufen erhältlich und wird durch dem UMF Wert gekennzeichnet. Dieser kann ca. mit dem MGO Wert umgerechnet werden. Die UMF Stufen reichen dabei von 5+, was ca. 83mg/kg Honig entspricht, bis zu 20+, was ca. 829mg/kg Honig entspricht. Je höher der Wert, desto hochwertiger.

Mittlerweile hat der Hype um den Inhaltsstoff Methylglyoxal auch  viele Länder Europas erreicht, und Betrüger machen davon Gebrauch. Viele Honige sind Fälschungen. Doch woran lässt sich echter Manuka Honig mit dem Wirkstoff erkennen?

Ein wichtiges Indiz ist der zuvor genannten UMF bzw. MGO Wert, welcher auf jedem Glas vermerkt sein sollte. Dabei sollte der MGO Wert mindestens 100 betragen, was bedeutet, dass pro Kilogramm Honig mindestens 100 Milligramm Methylglyoxal enthalten sind.

Wirkung und Anwendung von Manuka Honig

Nicht nur Honigliebhaber, sondern nahezu jeder, der gesundheitliche Probleme hat, trifft irgendwann auf den teuren Honig. In vielen Blogs und Shops wird er nahezu als Allheilmittel angepriesen. Von Erkältungssymptomen, über Zahnprobleme bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden soll er lindern wirken. All diese gesundheitsfördernden Wirkungen wurden jedoch nur im Labor nachgewiesen. Eine Studie an Menschen ist – Stand heute – noch nicht verfügbar.

Der Honig lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Bei der Innerlichen Anwendung sind ein bis drei Teelöffel ausreichend. Diese können sowohl pur als auch z. B. auf Brot verzehrt werden.

Äußerlich wird der Honig zudem gerne bei Wunden, Infektionen, Akne oder Neurodermitis angewendet. Wichtig hierbei ist jedoch, dass eventuelle Wunden schon stark verheilt und nicht mehr offen sind.

Vorsicht bei Babys unter 12 Monaten

Für die meisten Kinder und Erwachsene stellt Manuka Honig nach wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Gefahr dar. Anders sieht es bei Kleinkindern unter 12 Monaten aus. Diese haben noch eine besonders empfindliche Darmflora und dürfen deshalb keinen Honig zu sich nehmen. Durch die enthaltenen Bakterien kann bei den Babys Botulismus ausgelöst werden. Diese Bakterien können im Darm ein Nervengift produzieren, was zu langfristigen Schäden führen kann.

Die korrekte Lagerung von Manuka Honig

Generell bei Honig ist es wichtig diesen nicht zu warm zu lagern. Andernfalls kann der Stoff Hydroxymethylfurfural entstehen, welcher angeblich krebserregend ist. Eine optimale Temperatur liegt zwischen +6 und +25 Grad Celsius. Steht er Lichtgeschützt bei einer optimalen Temperatur im Schrank ist er über mehrere Jahre haltbar.

Beim Nutzen des Honigs sollte immer darauf geachtet werden, dass der Deckel fest verschlossen wird. Honig hat einen sehr hohen Zucker und geringen Wassergehalt. Dadurch kann Wasser aus der Luft entnommen werden, und durch einen erhöhten Wassergehalt im Honig kann der Gärungsprozess beginnen.

Foto: ChantelleL3 via Envato

 

 


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