Wer sich bereits mit dem Thema Bienen und deren Schutz beschäftigt hat weiß, dass Bienen – vor allem Wildbienen – zunehmend bedroht sind. Deshalb ist es wichtig, dass etwas gegen dieses Problem und für den Schutz der nützlichen Tiere getan wird.
Auch wenn viele Menschen der Meinung sind, dass sie als einzelne Person nichts tun können, ist dem nicht so. Jeder Schritt in Richtung Bienenschutz ist notwendig, um die Insekten in unseren Breitengraden zu schützen. Ein hilfreicher Tipp in diesem Zusammenhang ist die Anlage eines bienenfreundlichen Gartens. In diesem Beitrag erhalten Leser die tollsten Tipps, um mit diesem Vorhaben zu starten.
Bienenfreundlicher Garten – auf die richtigen Pflanzen achten
Ein essenzieller Punkt, um den Garten bienenfreundlich zu gestalten, ist sicherlich die Bepflanzung mit bestimmten Blumen. Gerade schöne sowie duftende Blüten zahlreicher Pflanzen sorgen dafür, dass sich Bienen auf den bunten Blüten niederlassen. Dadurch wird automatisch etwas Gutes für den Garten sowie den Bienenschutz getan. Bevor man mit der Planung des bienenfreundlichen Gartens beginnt, bedarf es an Vorwissen. Experten betonen, dass es verschiedene Elemente gibt, die die Insekten anlocken.
Dazu gehören neben den Blumen zum Beispiel Stauden, Teiche, Hecken oder Kompost. Ein weiterer Tipp ist, dass die Blumen alle eine unterschiedliche Blütezeit haben. Das heißt, dass einige davon bereits im Frühjahr blühen, während andere wiederum ihre Pracht erst im Herbst zeigen. So können die Bienen über einen längeren Zeitraum verteilt Nektar einsammeln.
Beim Anbauen des Gartens sowie beim Bepflanzen ist es ratsam, auf Chemie zu verzichten. Wer sich schwertut, Schädlinge loszuwerden, kann sich zu über alternative Mittel informieren. Meist gibt es eine umweltfreundliche, chemiefreie Lösung.
Blumenwiesen
Ein echtes Highlight in jedem Garten sind Wiesen, die mit einer prächtigen Blumenvielfalt überraschen. Egal, ob blaue, rote, gelbe oder violette Blumen – je bunter die Wiese ist, desto schöner und verlockender für Bienen. Die offenen Blüten sorgen dafür, dass zahlreiche Insekten angeflogen kommen – Bienen schätzen die Möglichkeit, große Mengen an Nektar aus den verschiedensten Blüten zu sammeln. Am besten wird die Blumenwiese auf einem trockenen Boden, der nährstoffarm ist, angelegt.
Außerdem ist bei der Platzauswahl bedeutend, dass sie so platziert wird, dass nicht dauernd Menschen drauftreten. Für die Blumenwiese können fertige Saatgutmischungen im Handel gekauft werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass die Blumen wirklich sprießen, kann sich an die Wildpflanzenzüchter wenden. Diese haben deutlich mehr Ahnung und können je nach Standort die perfekte Zusammensetzung diverser Samen anbieten.
Kräuter
Neben der prächtigen Blumenwiese locken Kräuter viele Bienen an. Der Vorteil von Kräutern ist eindeutig: Gartenbesitzer genießen damit nicht nur eine leckere Zutat für die besten Gerichte, sondern beteiligen sich aktiv am Aussterben der Tiere. Weitere Informationen zum Tierschutz können Leser auf Tierschutz-Projekte.de einholen.
Zu den beliebtesten Kräutern der Bienen zählen:
- Kapuzinerkresse (Diese Zutat schmeckt nicht nur lecker im Salat, sondern auch als Topping zu diversen anderen Gerichten. Die Blätter und Blüten haben dieses kresseartige Aroma, das so vielen Menschen eine Gaumenfreude bereitet.)
- Rosmarin (Möchte man bereits zu Jahresbeginn Bienen anlocken, dann ist Rosmarin die beste Wahl.)
- Thymian (Das Kraut ist wertvoll bei Hustenleiden. Außerdem ist es ein ideales Kraut, um Wildbienen in den eigenen Garten zu locken.)
- Katzenminze (Die Blätter dieser Pflanze duften nach einer Mischung aus Minze und Zitrone. Wer möchte, kann sich daraus Tee oder eine Kräuterbutter machen.)
- Liebstöckel (Wer Maggi kennt und mag, wird das Kraut lieben. Vor allem in Eintöpfen und Suppen ist Liebstöckel beliebt.)
- Oregano (Dieses Kraut ist aus der italienischen Küche nicht mehr wegzudenken. Während der Blütezeit versammeln sich viele Wildbienen auf den Blüten.)
- Koriander (Vor allem in der asiatischen Küche ist Koriander die Geheimzutat, um den Gerichten ihren unverwechselbaren Geschmack zu verleihen. Doch auch hierzulande wird das Kraut immer öfters genutzt.)
Obstbäume
Bäume können die Gestaltung eines bienenfreundlichen Gartens abrunden. Gerade in großen Gärten dürfen schöne Bäume, die eine reiche Ernte bringen, nicht fehlen.
Zu den beliebtesten Bäumen für die Bienen zählen:
- Kirsche, die mit ihren violett-rosa-weiß-farbigen Blüten einen besonderen Wiedererkennungswert liefert. Die Blüten sind echte Magneten für zahlreiche Wildbienen sowie andere Insekten. Die Blütezeit ist in den Frühlingsmonaten.
- Apfelbäume sind perfekt, um Bienen anzulocken und sich im Herbst an einer reichen Apfelernte zu erfreuen. Die Blüten strahlen vor allem im Mai in ihrer größten Pracht.
- Die Birne ist als Frucht besonders in unseren Breitengraden sehr beliebt. Zudem profitieren die Bienen davon, da die Blüten in den Monaten April und Mai attraktiv für die Insekten sind.
- Pflaumen sind lecker und bieten eine tolle Abwechslung zu Äpfeln und Birnen. Die Blütezeit ist während der Monate April und Mai.
Flieder
Anders als erwartet bietet der Flieder keine ausreichende Nektarstelle, wie es andere Pflanzen oder Bäume tun. Der Flieder ist demnach kein Bienenbaum. Der Strauch überzeugt zwar mit seinem Duft, der Nektar ist jedoch bitter, sodass die Bienen diesen nicht einsammeln können. Egal, ob es sich um den Edelflieder oder die Wildfliederarten handelt – das Prinzip ist dasselbe. Möchte man hingegen eine Pflanze ansäen, die etwas Gutes für die Bienen tut, dann sollte der Sommer- oder Schmetterlingsflieder eingepflanzt werden. Diese Staude ist ideal für all jene, die den Tieren eine Nahrungsquelle bieten möchten.
Lavendel
Wie bereits in einem vorherigen Punkt angesprochen sind Kräuter hilfreich, um viele Bienen anzulocken. Lavendel ist ein echtes Highlight in jedem Garten. Das Kraut ist für die Gesundheit der Menschen sehr bedeutsam. So kann es zu Tee, zu einer Tinktur oder zu Öl weiterverarbeitet werden. Doch nicht nur das: Außerdem erfreuen sich Bienen an der violetten Blüte – der Lavendel gilt als perfekte Pflanze, um den Insekten eine Nahrungsquelle zu bieten und gleichermaßen den Menschen mit seiner Heilkraft zu unterstützen. Während des Sommers kann der Lavendel dank der langen Blütezeit noch vielen Insekten eine Freude bereiten.
Nistplätze für Bienen schaffen
Möchte man neben der Bepflanzung der richtigen Sträucher noch etwas für die Aufrechterhaltung der Bienenstämme tun, könnte das Bauen eines Insektenhotels nützlich sein. Viele Experten betonen, dass Insektenhotels eine gute Möglichkeit sind, um Wildbienen anzulocken bzw. zu beherbergen. Besonders während der kalten Jahreszeit sind diese erforderlich.
Wer es selbst erstellen möchte, nimmt sich ein bisschen Kiefernholz und baut sich einen Kasten. Der hintere Teil wird mit einer Platte verschlossen. Die Größe des Insektenhotels hängt von den eigenen Vorstellungen ab. Im Inneren werden nun einige Baumscheiben, Aststücke oder Hölzer platziert. Um lange Freude damit zu haben, sollte hartes Holz wie beispielsweise Eiche genutzt werden. Holz, das harzt, darf vermieden werden. Nun werden Löcher in die Holzstücke gebohrt. Diese weisen in etwa eine Länge von sechs Zentimetern auf; die Kanten müssen sauber sein, damit sich die Tiere nicht verletzen. Wenn Lücken vorhanden sind, werden diese mit Bambus- und Schilfröhrchen oder anderen Füllmaterialien aufgefüllt. Am Ende sollte das Insektenhotel an einem Ort aufgestellt werden, der vor Regen, Wind und Sonne geschützt ist. In Kombination mit einer schönen Blumenwiese oder anderen Pflanzen, die Nahrung für die Bienen bieten, ist dies das beste Mittel, um die Fortpflanzung und das Überleben der Insekten zu sichern. Übrigens: Bienen kann man durchaus auch auf dem Balkon halten.
Einige andere Bienenarten nisten lieber in Totholz. Die Hohlräume werden von den Tieren selbst gemacht, d.h. dass es Gartenbesitzer ausreicht, Totholz im Garten zu haben.
Allgemein gesagt präferieren die verschiedenen Bienen unterschiedliche Nistplätze. Während sich die einen im Insektenhotel sehr wohlfühlen, möchten andere lieber eine felsige Umgebung, einen sonnigen Platz oder senkrechte Wände.
Fazit
Bienen müssen geschützt werden und jeder Mensch kann etwas dafür tun. Bei der Auswahl der Nahrung sollte darauf geachtet werden, dass vor allem Bio-Qualität gekauft wird. Doch auch im eigenen Garten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diesen so bienenfreundlich wie möglich zu gestalten.
Dazu gehören vor allem Pflanzen, die attraktiv für Bienen sind. Kräuter, Obstbäume sowie bunte Blumenwiesen sind ideal, um dem Insekt einen schönen Lebensraum sowie einen Ort, wo es Nahrung findet, zu bieten. Außerdem verhelfen Insektenhotels dazu, dass sie sich einnisten und vermehren können.